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Es gibt keine Ausreden mehr: In der Saison 2023 haben diese NFL-Superstars etwas zu beweisen


Von Niklas Staiger

Die Abkürzung "NFL" steht umgangssprachlich auch für "not for long": Der Druck auf die Stars und die Erwartungen sind hoch - vor allem, wenn sich in der Offseason ein paar Vorzeichen ändern. Diese zehn Kandidaten haben in der NFL-Saison 2023 einiges zu beweisen.

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Aaron Rodgers (Quarterback, New York Jets)

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Wie viel Power hat Aaron Rodgers noch in seinem Arm? In der abgelaufenen Saison warf er zum ersten Mal seit 2015 in einer Saison, die er voll spielte, weniger als 4.000 Yards. Weniger als die 3.695 Yards der Vorsaison lieferte er in einer gesunden Saison noch nie ab. Obwohl er mit 17 Partien sogar ein Spiel mehr zur Verfügung hatte als in der Vergangenheit. A-Rod ist 39 Jahre alt: Kann er das MVP-Niveau vergangener Jahre erreichen?

Jetzt hat Rodgers den großen Schritt von den Green Bay Packers zu seinem Wunschteam New York Jets gemacht. Im Big Apple hat er mit Nathaniel Hackett seinen Wunsch-Offensive-Coordinator (zuletzt Head Coach bei den Denver Broncos) an die Seite gestellt bekommen, mit dem er bereits in Green Bay zusammengearbeitet hat. Mit Allen Lazard und Randall Cobb durfte er zwei eng befreundete Wide Receiver mitbringen und zuletzt wurde die Offensive auch mit Star-Running-Back Dalvin Cook und dem zweifachen Super-Bowl-Sieger Mecole Hardman verstärkt.

Die Jets sind im Rodgers-Wahnsinn. Der Jets-Kader ist zum kurzfristigen Erfolg zusammengestellt - und Rodgers muss dafür sorgen, dass sich das Investment seiner neuen Franchise gelohnt hat.

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Die Minnesota Vikings

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Die NFC North war schon Ewigkeiten nicht mehr so schwach wie aktuell. Die Packers haben mit Jordan Love einen neuen Quarterback ohne nachgewiesene Top-Leistungen, die Bears beendeten die abgelaufene Saison auf dem vierten Platz der Division und auch die Detroit Lions, die eine überraschend starke Saison 2022 spielten, müssen sich ohne ihr Top-Running-Back-Duo Jamaal Williams und D'Andre Swift sowie weitere Stars (Jeff Okudah und Co.) erst einmal neu ausrichten.

Mit dem neuen Defensive Coordinator Brian Flores, dem möglicherweise nun besten Quarterback der Division in Kirk Cousins und dem wohl besten Wide Receiver der Liga in Justin Jefferson sollte Minnesota höhere Ansprüche haben als in der Vorsaison. Mit 13-4 erreichte man zwar eine starke Bilanz, doch das Playoff-Aus gegen die New York Giants in der Wild-Card-Runde machte das alles vergessen. Die Vikings müssen noch besser abliefern. Ohne Aaron Rodgers in Green Bay ist die NFC North bereit für einen neuen Seriensieger - Minnesota muss nur zugreifen.

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Jordan Love (Quarterback, Green Bay Packers)

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Beweisen muss sich auch Rodgers' ehemaliger Backup Jordan Love als dessen Nachfolger in Green Bay. Die Packers haben für viel Unruhe gesorgt, als sie ihn 2020 im Draft in der ersten Runde gezogen haben. Jetzt hatte er drei Jahre Zeit, um zu reifen und auf seinen Moment in der Liga zu warten. Mit 50 angebrachten Würfen in 83 Versuchen (60,2 Prozent) sowie drei Touchdowns und drei Interceptions lesen sich seine bisherigen Regular-Season-Statistiken alles andere als überzeugend.

Doch nach einer vollen Offseason als Starter machte Love in der Vorbereitung bisher einen guten Eindruck. Die Saison der Packers wird zum Großteil von der Leistung des "neuen" Quarterbacks abhängen: Die Offensive hat in der Line zuletzt etwas wacklig ausgesehen und auch die vielen talentierten Wide Receiver sind noch jung und unerfahren und benötigen jemanden, der sie anleitet.

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Trey Lance (Quarterback, San Francisco 49ers)

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Ein weiterer Quarterback, auf dem in dieser Saison enormer Druck liegt, ist San Franciscos Trey Lance. Die 49ers holten ihn 2021 an dritter Stelle im ganzen Draft und ließen sich diesen Pick einiges kosten. Als Projekt sollte er hinter Jimmy Garoppolo ausgebildet werden und sah in seinen ersten Plays richtig gut aus: Mit seinem ersten Wurf im ersten Saisonspiel 2021 erzielte er sofort einen Touchdown. Als er in Woche vier für den verletzten Jimmy G übernehmen sollte, lief es ordentlich.

Auch vergangene Saison startete er zwei Spiele, verletzte sich jedoch im ersten Drive des zweiten Spiels für den Rest der Saison. In der Preseason lief es bislang mittelmäßig. Der erfahrene Konkurrent Garoppolo ist mittlerweile weg - doch trotzdem geht er als Herausforderer in die neue Saison: "Mr. Irrelevant" Brock Purdy (letzter Pick im Draft 2022) ist "ganz klar unser Starter, schon seit die Saison 2022 vorbei ist", erklärte Kyle Shanahan kürzlich.

Wahnsinnig viel hat sich der 23-Jährige bisher eigentlich nicht zuschulden kommen lassen, aber wieder ist er kein Starter - und traden will ihn Shanahan auch nicht. Schafft Lance es nicht, sich seinen Starting-Posten zu erkämpfen, könnte "not for long" auch bald bei ihm zutreffen.

Seattle Seahawks

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Jamal Adams (Safety, Seattle Seahawks)

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Er ist der teuerste Strong Safety der Liga - und das in gleich zwei Katetgorien. Jamal Adams kostete die Seattle Seahawks 2020 zwei Erstrundenpicks. Sein teurer Vertrag bringt ihm in diesem Jahr satte 18,11 Millionen Dollar ein. Unter den Safetys als gesamte Positionsgruppe hat nur Denvers Justin Simmons einen höheren Cap Hit (18,15 Millionen Dollar) als Adams.

Doch nach seiner Pro-Bowl-Saison 2020 bei den Seahawks mit 9,5 Sacks enttäuschte Adams - vor allem verletzungsbedingt - enorm. 2021 machte er zwölf Partien, 2022 nur eine einzige. Dabei sammelte er keinen einzigen Sack, behielt dabei aber seine längst bekannten Coverage-Probleme bei. Eine Kombination, die seinem Gehalt nicht im ansatzweise gerecht wird.

In der kommenden Saison wäre sein Dead Cap bei einem Cut zum ersten Mal seit Vertragsunterzeichnung niedriger als sein Cap Hit (14,22 Millionen Dollar), der sogar nochmal stark ansteigt. 23,61 Millionen Dollar soll er für das kommende Jahr bekommen (vier Millionen davon sind bereits über den Unterschriftsbonus ausgezahlt). Will Adams sich nicht nächstes Jahr ein neues Team suchen, muss der 28-Jährige beweisen, dass er fit bleiben und seine Qualitäten noch auf den Platz bringen kann.

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J.C. Jackson (Cornerback, Los Angeles Chargers)

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Top-Cornerback oder One-Hit-Wonder? J.C. Jackson ist mit einem Jahresgehalt von 17 Millionen Dollar fast auf einem Niveau mit Adams und der zweite Defensive Back, der einiges zu beweisen hat. Im Jahr 2023 hat er den dritthöchsten Cap Hit aller Cornerbacks der NFL. Doch nach seiner Pro-Bowl-Saison 2021 bei den Patriots konnte er bei den Chargers absolut nicht überzeugen und fiel dann nach nur fünf Partien für den Rest der Saison aus.

Schon vor seiner Verletzung waren seine Leistungen unterirdisch: Ließ er in seinen vier Saisons bei den Patriots (laut PFF) jeweils etwa 50 Prozent der Targets auf seinen verteidigten Receiver zu, waren es 2022 über 70 Prozent (19/27). Nur ein einziges Mal konnte er einen Ball herausschlagen. Bei seinen 244 gespielten Snaps fing er zudem keine einzige Interception - in den Jahren zuvor waren es acht in 944 sowie neun in 851 Snaps.

Sein Vertrag in LA endet erst nach der Saison 2026. Doch wenn er in der kommenden Saison nicht überzeugt, könnten die Chargers 2024 etwa 4,5 Millionen Dollar einsparen, wenn sie ihn entlassen (19,375 Millionen Dollar Cap Hit bei 15 Millionen Dollar Dead Cap).

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Sean Payton (Head Coach) & Russell Wilson (Quarterback, Denver Broncos)

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Zwei Erstrundenpicks hat Denver nach Seattle geschickt, um Russel Wilson zu holen. Doch die Saison der Broncos war katastrophal. Das lag auch an Russell Wilson, mit dem die Broncos in 15 Spielen elfmal verloren. Nur 16 Touchdowns warf Wilson, dabei aber elf Interceptions. Doch er hatte auch wenig Unterstützung (55 Sacks). Dabei war er für einige auch selbst verantwortlich, doch seine Offensive Line war so schlecht wie noch nie.

Außerdem in der Kritik: Ex-Head-Coach Nathaniel Hackett. Sein Nachfolger Sean Payton hat sich bei den New Orleans Saints bereits eine riesige Reputation erarbeitet. Doch mit seinen Kommentaren in Richtung Hackett setzte er sich selbst unter Druck, jetzt alles besser machen zu müssen. "Es mag einer der schlechtesten Coaching-Jobs in der Geschichte der NFL gewesen sein", polterte Payton.

Ohnehin muss Payton abliefern, nachdem die Broncos für ihn einen Erst- und Zweitrundenpick an die Saints geschickt haben. Insgesamt investierte Denver also vier Premium Picks für ihr Quarterback-Coach-Duo. Ist 2023 nicht deren Jahr, dürfte das schnell für schlechte Stimmung sorgen.

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Chase Young (Edge Rusher, Washington Commanders)

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Washington hat 2020 den zweiten Pick des gesamten Drafts für Chase Young genutzt. Er kam als einer der talentiertesten Edge Rusher überhaupt aus dem College. In seiner ersten Saison machte Young mit 7,5 Sacks und 24 Quarterback-Pressures einen richtig guten Eindruck und es wirkte, als hätte sich das Investment gelohnt.

Doch nach zwei verletzungsgeplagten Saisons (neun Spiele 2021, drei Spiele 2022) entschieden sich die Commanders, die Option für das fünfte Vertragsjahr, die jeder Rookie-Vertrag aus der ersten Draft-Runde beinhaltet, nicht zu ziehen. Normalerweise ein klares Zeichen: Hier steht ein Abschied bevor. Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Überzeugt Young in der neuen Saison wieder mit starken Leistungen, wartet wohl dennoch ein teurer Vertrag auf den Defensive End - ob in Washington oder anderswo.

NFL, Lamar Jackson, Baltimore Ravens

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Lamar Jackson (Quarterback, Baltimore Ravens)

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Die Baltimore Ravens haben ihren Star-Quarterback mit einem neuen - und richtig teuren -Vertrag ausgestattet. Fünf Jahre, 260 Millionen Dollar. Dafür muss Lamar Jackson nun aber wirklich abliefern - und vor allem: gesund bleiben.

In den vergangenen zwei Jahren spielte Jackson nur in zwölf der 17 Spiele - seit 2019 warf er in keiner Saison für mehr als 3.000 Yards, obwohl er 2020 15-mal auf dem Feld stand. Vieles kompensierte Jackson durch seine extreme Laufstärke: 2019 und 2020 brachte er jeweils über 1.000 Yards zu Fuß aufs Feld. In den abgelaufenen Saisons hätte er diese Marke wohl ebenfalls geknackt (767 bzw. 764 Yards in zwölf Partien).

Doch für den ganz großen Wurf reichte es nie, auch weil Jackson durch die Luft nicht langfristig überzeugen konnte. Mit neuem Vertrag und neuen Waffen steht der Ravens-Quarterback jetzt aber in der Pflicht. Baltimore nutzte den Erstrundenpick an 22. Stelle für Wide Receiver Zay Flowers (Boston College), außerdem holten sie auf Drängen Jacksons Odell Beckham Jr. zu den Ravens. Mit Nelson Agholor und Laquon Treadwell ist auch die Breite im Kader sehr gut. Zudem steht auch Rashod Bateman, Erstrundenpick aus 2021, möglicherweise vor seinem großen Durchbruch in der NFL. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr.

Ezekiel Elliott, NFL, New England Patriots

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Ezekiel Elliott (Running Back, New England Patriots)

VIDEO: STUNDE DER WAHRHEIT! 🚨 Er stellt ROBERT HABECK VOR MILLIONEN PUBLIKUM BLOß! | Nur kurz verfügbar
DIE WAHRHEIT?!

Vier Jahre nach dem Monstervertrag, der Ezekiel Elliott zum bestbezahlten Running Back der NFL-Geschichte machte (bis zu 90 Millionen Dollar in sechs Jahren), haben die Dallas Cowboys einen Schlussstrich gezogen und Elliott entlassen. Rechtfertigte er seinen neuen Vertrag in der Saison 2019 noch mit 1.357 Yards und zwölf Touchdowns, bauten vor allem die Yards-Zahlen stark ab. 2021 erreichte er zwar knapp die Tausendermarke (1.002 Yards), erlief 2020 aber nur 979 und 2022 sogar nur 876 Yards. Zum ersten Mal war er in der abgelaufenen Saison sogar in den Total Yards (mit Receiving) nicht vierstellig.

Die Cowboys haben sich dazu entschieden, den zuletzt stärkeren Tony Pollard mit dem Franchise Tag zu belegen und mit ihm als ersten Running Back in die Saison zu gehen. Elliott musste sich ein neues Team suchen und ist bei den New England Patriots untergekommen.

Dort verdient er gerade einmal drei Millionen Dollar in seinem Einjahresvertrag. Weil "Zeke" nach der Saison also wieder Free Agent sein wird, muss er jetzt beweisen, dass er mit dann 29 Jahren nochmal einen teureren Vertrag wert und seine Zeit in der NFL nicht vorbei ist.

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Author: Jason Anderson

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